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Wie geht man mit Suizid um?


@HolgersFotografie / pixabay.com

Es gibt viele Faktoren, die zur traurigen Realität eines Suizids beitragen können. Darunter psychische Gesundheitsprobleme, soziale Isolation, wirtschaftliche Schwierigkeiten, persönliche Krisen und kulturelle Einflüsse.

Der Umgang mit einem Tod, der durch Suizid verursacht wurde, ist eine äussert schwierige und schmerzhafte Erfahrung. Kaum ein Tod bringt so viele Schuldgefühle mit sich wie ein Selbstmord.

Die Bewältigung dieser Trauer ist ein aktiver Prozess, der bei jedem anders aussehen kann. Wichtig ist, die Trauer zuzulassen und das Geschehene aktiv zu verarbeiten. Hier sind einige Schritte, die in einer solch hilflos erscheinenden Zeit hilfreich sein können:

  • Die Trauer zulassen: Dies scheint banal, ist jedoch der erste Schritt in Richtung Bewältigung. Man muss sich selbst die Erlaubnis geben, seine Gefühle zuzulassen. Seien dies Schock-, Wut-, oder Verlustgefühle – sie alle gehören zur Trauer dazu. Es hilft, dem Körper zu erlauben, sie fühlen zu dürfen.
  • Unterstützung suchen: Gespräche mit anderen Personen helfen dabei, das Geschehene einzuordnen und die eigenenReaktionen und Gefühle zu reflektieren. Allein fühlt man sich oft hilflos, sodass man erst in Gesprächen mit anderen neue Perspektiven findet. Hierfür eignen sich gute Freude, Familienmitglieder, professionelle Therapeuten oder andere geeignete Personen. Wichtig ist, die Gefühle nicht in sich anstauen zu lassen.
  • An den Verstorbenen erinnern: Die Erinnerung an den Verstorbenen muss nicht mit ihm fortgehen. Sie sollten lebendig gehalten werden, mittels Erzählungen oder Fotos. Im Moment der aktuten Trauer sind solche Erinnerungen schmerzhaft, doch kann es tröstlich sein, den Verstorbenen mit positiven Gefühlen gehen lassen zu können.
  • Gefühle nicht anstauen lassen: Manche Trauergefühle kann man nicht einfach aussprechen oder wegweinen. Diesen angestauten Gefühlen sollte Ausdruck verliehen werden, um sie loslassen zu können. Sei dies durch Zeichnen, Töpfern, Sport, Musik, Tanzen, Schreiben, Meditation, in der Natur sein, etc.
  • Zeit lassen, um zu heilen: Der Heilungsprozess nach einem Verlust durch Suizid kann lange dauern. Man sollte sich diese Zeit nehmen und nicht frustriert werden. Oft fühlt man sich so, als wäre man wieder am Anfang des Trauerprozesses, man hat jedoch bereits einen weiten und starken Weg hinter sich gebracht. Trauer sieht von Tag zu Tag und von Person zu Person anders aus. Es ist nicht hilfreich, die heutige Trauer mit derjenigen von gestern oder von anderen zu vergleichen.
  • Rituale pflegen: Oft ist es schwer, wieder Stabilität im Alltag zu erlangen. Es kann helfen, kleine Rituale einzubauen, um die Stabilität zurückzugewinnen. Sei dies durch einen abendlichen Spaziergang, bei dem man der verstorbenen Person vom Tag erzählt, oder durch tägliches Kerzenanzünden.

Die Trauer nach einem Suizid kann oft komplexer sein als nach einem natürlichen Tod, da sie von Fragen und Vorwürfen geprägt ist. Sie braucht vor allem eines: viel Zeit.