Tod durch Krankheit
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Der Tod ist unvermeidlich, weshalb es wichtig ist, den Abschied als wertvolle Zeit zu gestalten. Wenn man mit einer schweren Nachricht konfrontiert wird, fühlt man sich oft hilflos. In diesem Moment ist es jedoch wichtig, weder die Realität zu verdrängen noch in Tagträumen zu verweilen. Denn das erlaubt es nicht, den Moment zu leben und zu schätzen, und macht den Abschied nicht leichter.
Kommunikation und nonverbale Zeichen
In einer so schwierigen Zeit, sollten Angehörige so viel wie möglich mit dem Betroffenen kommunizieren. Und auch sie selbstsollten ihre Trauer, Sorgen und den Schmerz untereinander oder mit aussenstehenden, teilen. In einem solchen Moment sollten Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse nicht verschluckt oder unterdrückt werden.
Das ehrliche Miteinandersprechen, in einem Rahmen und auf eine Weise, die beiden Parteien hilft, schafft Sicherheit und Halt. Hier muss ein vernünftiges Mass gefunden werden, damit jeder seine Gefühle äussern kann, die Gesprächspartner sich jedoch nicht gegenseitig Angst eintreiben. Es kann sein, dass es aus psychologischer Sicht nicht möglich ist, komplett ehrlich zu kommunizieren. In diesem sollte man nonverbale Zeichen verstehen. Dies ist am einfachsten für Angehörige, welche den Betroffenen schon lange kennen.
Wünsche und Bedürfnisse ernst nehmen
Damit die verbleibende Zeit richtig genutzt werden kann, ist es wichtig zu klären, welche Wünsche und Bedürfnisse der Betroffene hat. Ob er neue Erlebnisse schaffen oder die kleinen Freuden des Alltags geniessen möchte. Es kann sein, dass der Betroffene noch einen alten Konflikt lösen oder seine Dankbarkeit äussern möchte. Für solches muss der passende Raum geschaffen werden. Über die Wünsche des Betroffenen sollte, wenn möglich, nicht geurteilt werden.
In manchen Fällen hat dieser nämlich Wünsche, welche für die Angehörigen unwichtig erscheinen. Auch Wünsche, welche gar gefährlich wirken, wie nochmals barfuss im Schnee zu gehen, in den kalten See zu steigen oder eine Zigarette zu rauchen, sollten so gut wie möglich erfüllt werden können.
Wenn der Betroffene selbst überfordert ist und nicht weiss, wie genau mit der Situation umzugehen, ist es wichtig nicht zusätzlichen Stress zu schaffen. Es sollten Dinge getan werden, welche allen Parteien Freude bereiten. Gegenseitiges Verständnis und Liebe sind hierbei das A und das O. Kleine Zuneigungen bedeuten plötzlich viel. Sei dies, dem Betroffenen sein Lieblingsessen zu kochen, gemeinsam alte Musik zu hören, ein Spiel zu spielen, in schönen Erinnerungen oder der Kindheit zu schwelgen oder einfach nur gemeinsam dem Vogelgezwitscher zu lauschen.
Dem Betroffenen kann das Sterben nicht abgenommen werden, er kann jedoch an der Hand genommen und durch diese Zeit begleitet werden. So fühlen sich der Betroffene sowie die Angehörigen weniger allein.
Sich richtig verabschieden
Auch das organisatorische Angelegenheiten sollten nicht vergessen werden. Es ist wichtig, im Haushalt zu helfen oder an Medikamente zu erinnern. Auch Rechtliches wie das Testament und Erbe müssen geregelt werden. Am besten informieret man sich aus zuverlässigen Quellen über alles, was vor dem Tod eines geliebten Menschen noch erledigt werden muss. So bleibt nichts übersehen und man wird in der Trauerphase nach dem Tod nicht mit Dingen überwältigt, die man im Voraus hätte regeln können.
Aller Abschied ist schwer, vor allem wenn es sich um den letzten handelt. Die Dankbarkeit gegenüber dem Betroffenen sollte ausgesprochen werden Abschied nehmen ist individuell. Sei dies durch ein Gebet, das Singen eines Liedes oder das Erzählen von gemeinsamen Erinnerungen. Nun braucht es Zeit, bis der Betroffene sich bereit fühlt, den Raum zu verlassen.
Vielleicht hilft der Gedanken, dass der Tod durch Krankheit nicht das Ende von allem bedeutet. Auch wenn der Körper vergeht, bleiben die Erinnerungen und die Liebe, die man geteilt hat, weiterhin bestehen. Indem man bewusst die verbleibende Zeit geniesst und richtig Abschied nimmt, kann man ein erfülltes und bedeutsames Leben führen, das auch über den Tod hinaus strahlt.